November-Preisrätsel (2021)

Nun ist das Gartenjahr schon bald zu Ende und die grauen Nebel wallen bereits immer mal wieder; aber es gibt Abhilfe, zumindest, wenn wir schon mal an das kommende Frühjahr denken. Herzlich willkommen bei uns auf der Jungviehweide.

Eine starke Magie ist um diese Pflanze.

»Auf Blütenblätter möchte ich eine Botschaft an die Morgensonne schreiben«, haucht ein unbekannter chinesischer Dichter aus dem 9. Jahrhundert in die Welt.

»Zur Zeit ihrer Blüte dreht die ganze Stadt durch«, schreibt Li Cao im Jahr 860.

Sie sei »... Zierde des Kaiserreiches und Schönste im Land«, betitelt Kaiserin Wu diese Pflanze. Ein wahrer Schatz muss sie gewesen sein, denn sie ist Symbol des Frühlings, des Reichtums und Blume des Glücks des langen Lebens. Und ist es noch heute in Asien wie inzwischen auch in Europa, in Amerika...

Wir meinen eine Art von der mittlerweile viele hundert Sorten gezüchtet wurden – darunter auch viele mit verführerischem Duft. Anders als die in Südeuropa heimische »officinalis« war die in China schon seit über tausend Jahren kultivierte Art bei uns lange Zeit nur dem Hochadel vorbehalten.

Bemerkenswert, dass die Gesuchte schon 1805 nach Europa kam, in Form eines Geschenkes vom Kaiser an die französische Kaiserin Joséphine. Über die Hintergründe können wir nur Vermutungen anstellen, Joséphine war jedoch eine wirkliche Gartenkennerin und ließ das kostbare Geschenk in ihrem Garten in Malmaison kultivieren.

Einige Jahre später gelangte die Pflanzengabe zum Gärtner Auguste Calot, womit die Gründerzeit der europäischen Päonienzüchtung begann.

Wir suchen nun eine eindrucksvolle cremeweiße, köstlich duftende Sorte dieses Züchters, benannt nach einer adeligen Dame. Ihr Schloss mit bekanntem Namen liegt heute im 77. Departement in der Ile de France.

Hinweise zur Kultur der Stauden, ihrer Verwendung im Garten, zu Floristik sowie Botanik und Historie finden sich in unserer Paeonien-Fibel.