November-Preisrätsel (2022)

Noch ist es mild, wer weiß, wann der Frost kommt? Herzlich willkommen auf der Jungviehweide!

Frau Höllhuber schaut sich gerade mit ihrem Sohn Filip im Verkaufsquartier um, Großmutter hat Geburtstag und jetzt ist die richtige Pflanzzeit. Filip bewundert die lange Reihe Holzkisten mit wurzel¬nackten Pflanzen, wie eine Galerie sind sie aufgebaut und Gärtnermeister Sebastian berät.

„Mama, wir wollten für Oma doch Blumen kaufen."

„Stimmt. Das werden ja Blumen, Oma muss die Wurzeln im Garten einpflanzen. Und Du könntest ihr dabei helfen, dann ist das Geschenk für sie noch schöner ..."

„Die braunen Dinger, wirklich?"

„Grüß Gott zusammen. Die braunen Dinger sind übrigens frisch gerodete Wurzelware, mit kräftigen Augen natürlich. Suchen Sie eine bestimmte Sorte?"

„Ja, aber ich weiß den Namen nicht mehr."

„An welche Merkmale erinnern Sie sich denn?"

„Sie war nicht gefüllt, also man hat die Staubfäden gut sehen können."

„Und deswegen waren immer viele Bienen und Hummeln in der Blüte."

„Das ist sehr gut – eine einfach blühende also. Und welche Farbe soll es sein?"

„Wieder Rot. Es soll eine alte Pflanze ersetzen, die leider weichen musste ..."

„Für eine Garage, und Oma wollte das nicht ..."

„Sicher ist das eine gute Idee, eine verlorene Pflanze zu ersetzen. Schauen Sie bitte mal, erkennen Sie sie auf den Fotos an den Kisten? Es gibt gar nicht so viele mit den genannten Eigenschaften. Also hier eine samtig Rote. Oder diese hier ist eher lachsrosa."

„Nein, ich glaube nicht. Sie war intensiver Rot."

„Ach, dann ist es ein echter Klassiker, einer wo sich wirklich die Bienen in der Blüte drängeln. Hier vorne haben wir sie, diese hier vielleicht?"

„Schau mal Filip, kannst Du Dich erinnern, hat sie so ausgesehen?"

„Ja, genau, so richtig Rot und einfach zu malen."

„Das ist sie, der Name kommt mir auch bekannt vor, ein Landschaftsarchitekt aus Zürich, wie Oma immer sagt."

Unsere Rätselpflanze bildet am Naturstandort mithilfe kurzer Ausläufer ansehnliche Bestände, wuchert jedoch im Garten nicht. Sie ist auf der südöstlichen Balkanhalbinsel in den subtropischen Eichenwäldern beheimatet.
Volkskundlich ist sie – vor allem wohl wegen ihrer Blütenfarbe- Erinnerung an die Gefallenen der Amselfeld-Schlacht und wird in der Region als Nationalblume verehrt. Sicheres Erkennungszeichen ist die einzelne becherförmige Blüte je Stängel, und historisch gesichert ist, dass diese „einzelblühende" Staude von Konstantinopel, wie Clusius berichtet, zunächst nach Österreich eingeführt wurde (aus Wikipedia).

Die gesuchte Sorte wurde bereits 1898 ausgelesen – geschüttelt ergibt der Sortenname BELTO TO ROEF.
Wie heißt unsere Rätselpflanze, eine glänzend rote Sorte, die gleichermaßen in Naturgärten wie auch in der modernen Pflanzenverwendung gigantisch wirkt?