März-Preisrätsel (2023)

Wir reden noch vom Winter, wir reden schon vom Frühling: März ist´s bei uns auf der Jungviehweide!

Nun heißt es Vermehren. Vermehren und Vermehren. Denn bald kommen schon wieder Besucher und Kunden – es kribbelt ja alle im Blut und in den Fingern: der Frühling wird kommen. Gärtnermeister Sebastian ist in seinem Metier: Vermehren ist noch besser als Saatgut sammeln im Herbst, denn hier sieht der Gärtner schon die kleine Pflanze.

„Wir vermehren heute grundständige Stecklinge. Max, Joana, ihr kennt das schon vom Zusehen aus den Vorjahren, man braucht viel Fingerspitzengefühl, um die frischen Triebe nicht abzubrechen. Dieses Jahr seid ihr selber dran, im 3. Lehrjahr sollt ihr das können. Jonas, Fabia und Henrike, ihr kommt bitte zum Zuschauen mit ins Mutterpflanzenquartier. Wir brauchen scharfe Stecklingsmesser und zwei Pflanzschalen."

„Grundständige Stecklinge: Joana, erklär doch bitte mal kurz unseren ersten Lehrjahren, was es damit auf sich hat."

„Wir schneiden die Wurzelstecklinge draußen an der Pflanze direkt aus dem Wurzelstock heraus. Ist etwas kniffelig. Die Mutterpflanzen haben knapp unter der Erdoberfläche ein dichtes Geflecht an Wurzeln, darin sind schon die jungen, frischen Triebe. Sebastian, Du zeigst es uns bitte nochmal, ja?"

„Klar. Diese Staude hier war in einem 9er Topf, ihr seht, sie ist gut durchwurzelt und auch sie hat schon ausgetrieben."

Ein paar Gedanken, wild durcheinander, zur dieser zauberhaften Staude, kommen in den Sinn... Betrachtet man ein Foto, erkennt man sie sofort. Aber mal ehrlich, wer hat sich das ausgedacht? Gab es einen Wettbewerb, wer ersinnt die schönste Blütenform? Oder hat noch eine Pflanze gefehlt für romantische Gemälde und fürs Poesiealbum? Rosa und Weiß, baumeln am gebogenen Stängel kleine Herzblüten aufgereiht vor einem Hintergrund aus filigranem Blattwerk. Wer hat sich das ausgedacht?
Was für ein Pflanzengeschöpf hat – wieder einmal aus dem fernen China – im Laufe der Zeit den Weg bis in unsere Bauerngärten gefunden? Inzwischen gibt es verschiedene Farben und Sorten, auch ganz weiß.
Sie ist eine Laubwaldpflanze, nun das sieht man ihr an und tatsächlich gedeiht sie auch am besten im lichten Schatten in humusreichem, frischem, aber durchlässigen Boden.
Anmutig ist sie neben Hosta und Brunnera und, da sie bald nach der Blüte einzieht ist als weiterer Nachbar die Herbstanemone perfekt. Nur schade, dass sie sich nie blühend begegnen.

„Die Stecklinge kommen dann in Multitopfplatten, die Erde hat Max schon im Kalthaus vorbereitet!"

„Elaiosom" und „Susanna im Bade" brauchen wir jetzt sicher nicht mehr näher erläutern, des Rätsels Lösung ist doch längst klar, oder? Wie heißt unsere vegetativ vermehrte Rätselpflanze aus der Familie der Mohngewächse?