Sämtliche Blumenzwiebeln und Knollen benötigen gut durchlässigen, humosen, neutralen Gartenboden. Schwere Lehmböden sollten vor dem Pflanzen unbedingt durch Einarbeiten von Sand verbessert werden. Außerdem sollten Sie gut verrotteten Stallmist oder Kompost und organischen Volldünger – am besten eine Mischung aus Hornmehl und Knochenspänen – einarbeiten. Wenn Sie sauren Boden durch Kalk verbessern, sollte dies etwa 2-3 Wochen vor der Düngung geschehen, weil der Kalk den Stickstoff sonst sofort frei setzt, bevor ihn die Pflanze nutzen kann. Die Zwiebeln müssen die gespeicherten Nährstoffe, die sie verbrauchen, auch wieder neu einlagern!
Starkzehrer wie Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Kaiserkronen und Lilien bekommen, sobald ihre Triebe etwa 10 cm hoch sind, bis zum Blütenbeginn eine regelmäßige Volldüngung in flüssiger Form. So bleiben sie auch über Jahre hinweg am selben Standort blühfähig. Wenn die Pflanzen abgeblüht sind, sollten Sie das Düngen einstellen, damit die Zwiebeln für die sommerliche Ruhepause ausreifen können! Mit wenigen Ausnahmen, die wir Ihnen bei den Pflanzenbeschreibungen mitteilen, lieben Zwiebel- und Knollengewächse einen vollsonnigen Standort.
In der Regel werden Blumenzwiebeln zweimal so tief gepflanzt, wie die Zwiebel hoch ist. In sandigen Böden etwas tiefer, in schweren etwas höher. Krokusse und Tulpen regulieren über Zugwurzeln den Sitz ihrer Zwiebeln in der ihnen zuträglichen Tiefe. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, pflanzen Sie die Zwiebeln am besten sofort nach Erhalt. Ansonsten bitte kühl und trocken lagern!
Für die erfolgreiche Kultur folgender Arten haben wir für Sie einige Tipps zusammen gestellt:
Schneeglöckchen – Galanthus
Schneeglöckchen lieben lockeres, humoses Erdreich, das während der Entwicklungs- und Blütezeit etwas feucht sein sollte. Die frühen Arten wollen volle Sonne, spätere Arten, wie das heimische Galanthus nivalis, bevorzugen den Halbschatten. Bitte Schneeglöckchen nicht mit Kompost abdecken oder düngen, sonst gibt es lange Blätter mit wenig Blüten.
Winterlinge – Eranthis
Winterlinge wollen einen halbschattigen Standort in windgeschützer Lage. Die Knollen werden vor dem Pflanzen über Nacht zum Quellen in Wasser gelegt. Pflanztiefe 5-7 cm, Abstand zwischen den Pflanzen 8-10 cm. Als zusätzlichen Winterschutz, bis sie sich an ihrem Standort etabliert haben, werden sie mit einer Schicht Kompost abgedeckt.
Wir bieten Ihnen einige robuste und langlebige Tulpen an, die jahrelang am selben Platz verbleiben können und überwiegend einen sonnigen Standort und durchlässigen Boden wünschen. Im Staudenbeet, wo die austreibenden Stauden das vergilbende Laub verdecken, finden die höheren Sorten ihren idealen Standort. Dort überdauern sie den Sommer und treiben im nächsten Frühjahr neu aus.
Düngung erfolgt während des Blattaustriebs bis kurz vor der Blüte mit 30 - 50 g/qm eines Mehrnährstoffdüngers, z. B. Oscorna. Nach dem Abblühen werden die Blütenstiele ausgeschnitten, damit die Pflanzen keine unnötige Kraft in die Fruchtbildung verschwenden. Das Blattwerk muss vollständig erhalten bleiben bis es vergilbt und eintrocknet, denn es dient der Ernährung der Zwiebel.
Weil unsere Sommer oft zu nass sind, können die Zwiebeln sehr empfindlicher, kurzlebiger Kultursorten der Garten-Tulpen, wenn das Laub eingezogen ist, ausgegraben werden. Sie werden an einem trockenen Platz nachgetrocknet, von anhaftender Erde und abgestorbenen Schalen gesäubert und luftig und trocken gelagert. Um dem Tulpenfeuer vorzubeugen, sollten die Zwiebeln im Herbst an einen anderen sonnigen Platz gepflanzt werden. Wild-Tulpen wollen ungestört an ihrem Platz verbleiben und vermehren sich dort über Brutzwiebeln und Samen.
Narzissen – Narcissus
Narzissen lieben humusreichen, durchlässigen Boden und sonnige bis halbschattige Standorte. Die Pflanztiefe variiert je nach Zwiebelgröße. Hier gilt die Faustregel: doppelt so tief pflanzen, wie die Zwiebel hoch ist. Die Pflanztiefe kann bei den teilweise sehr großen Zwiebeln also beträchtlich sein. Empfehlenswert ist Gruppenpflanzung, um die Wirkung zu steigern. Das Pflanzloch mit Kompost auffüllen. Eingewachsene Narzissen erhalten im Frühjahr etwas Dünger. Auch für eine Düngergabe nach der Blüte sind Narzissen dankbar.
Die meisten Narzissen eignen sich gut zum Verwildern, auch auf Wiesen. Sie sollten so gepflanzt werden, dass sie die meiste Zeit des Jahres ausreichend Sonne bekommen und vermehren sich mit der Zeit über Tochterzwiebeln. Verblühte Blütenstiele sollten Sie sofort abschneiden, die Blätter bitte erst nach dem Verwelken entfernen oder mähen.
Steppenkerzen – Eremurus
Steppenkerzen benötigen gut durchlässigen nahrhaften Boden, sonst können die fleischigen Wurzelstöcke, die an Seesterne erinnern, faulen. In lockerer sandiger Erde genügt ein Pflanzloch von 20 cm Tiefe. In schweren Böden empfiehlt es sich, eine Dränageschicht aus Kies darunter zu legen. Die Pflanzgrube sollte so breit sein, dass die gespreizten, spröden Speicherwurzeln nicht anstoßen oder abbrechen können. Dann werden sie mit einer kräftigen Schicht aus gut verrottetem Stallmist oder Kompost bedeckt. In den ersten Jahren ist Winterschutz mit trockenem Laub oder Tannenzweigen erforderlich, in späteren Jahren reicht eine Abdeckung mit Fichtenreisig. Sobald sich im Frühjahr der erste Austrieb zeigt, wird kräftig gewässert und möglichst noch einmal Volldünger gegeben. Nach der Blüte im Sommer bitte nicht mehr gießen. Die Pflanzen wollen dann trocken stehen.
Kaiserkronen – Fritillaria imperialis
Kaiserkronen lieben einen kräftigen, tiefgründigen und frischen, aber durchlässigen Boden. Die Knollen werden am besten im Spätsommer in ein 20 cm tiefes Sandbett gepflanzt. Die Knolle sollte so schräg gepflanzt werden, dass kein Wasser in das Loch des abgestorbenen vorjährigen Triebes laufen kann. Das Pflanzloch wird mit gutem Kompost aufgefüllt und im Frühjahr folgen mehrere Gaben Volldünger. Verblühte Triebe müssen am Stiel verwelken, sonst blüht die Pflanze im nächsten Jahr nicht mehr. Bei Spätfrösten den Austrieb abdecken!
Traubenhyazinthen – Muscari
Die anspruchslosen Traubenhyazinthen lieben Licht und Wärme. Der Boden sollte nicht zu schwer sein, deshalb die Pflanzstelle gegebenenfalls mit Sand auflockern. Muscari sind sehr gut zur Verwilderung geeignet und eignen sich sehr gut zur Kennzeichnung von Lilien-Pflanzstellen. Muscari säen sich aus. Jährlich mit etwas Kompost düngen.
Forellenlilie, Hundszahn – Erythronium
Die eleganten Forellenlilien sind halbschatten- bis schattenverträglich und empfehlen sich deshalb besonders als Begleiter für Hosta oder auf frühlingshellen Schattenbeeten. Sie gedeihen am besten in durchlässigen, humosen Lehmböden mit schwach saurer Reaktion, also notfalls Sand und Waldhumus einarbeiten. Die länglichen, an einen Hundezahn erinnernden Zwiebeln trocknen leicht aus und sollten deshalb gleich nach Erhalt etwa 8 bis 10 cm tief gepflanzt werden. Im ersten Jahr vorsichtshalber mit einer Laubdecke etwas Winterschutz geben. Während des Wachstums und der Blüte nicht austrocknen lassen. Breitet sich mit der Zeit aus.