Dezember-Preisrätsel (2018)
Kalte Luft, kalte Nase, Dezember. Der alte Esel, die Rinder auf der Weide, sie atmen Wolken aus. Herzlich willkommen bei uns auf der Jungviehweide!
Marie ist eine Woche als Schülerpraktikantin bei uns und arbeitet mit Gärtnermeister Sebastian und den Lehrlingen Henrike, Fabia und Tobi im Kalthaus. Saatgutreinigung.
„Wieso machst Du auch ein Praktikum im Winter?“
„Hat sich die Schule ausgedacht.“
„Tja, heute müssen wir eben Saatgut reinigen. Ist vielleicht nicht soo spannend, aber wenn Dir eine Samenform besonders auffällt, erzähle ich Dir was zu der Pflanze, die daraus wächst.“
„Ganz schön verschieden, die Samen, echt krass….die hier gefallen mir, mit diesem Büschel oben dran.“
„Wir sagen Federkelch, er hat sich aus den Kelchblättern der Blüte gebildet, schöne purpurrote Körbchenblüten sind das bei dieser Pflanze. Ähnlich wie eine Miniartischocke.“
„Erkennen Sie denn alle Pflanzen an den Samen?“
„Naja, ein paar schon. Wer kennt sie noch, übrigens auch wieder eine Distel, Fabia? Tobi?“
„Ist das die riesige Silberlaubige?“
„Genau.“
„Sie ist zweijährig und paßt zu Weihnachten.“
„Wieso zu Weihnachten?“
„Wegen dem Krippentier meine ich.“
„Stimmt ja! Sie verspeisen sie gerne. Zeig doch mal bitte jemand Marie ein Foto! Disteln können sehr imposant sein, Marie, und diese gehört in jedem Falle dazu. Sie stammt aus wärmeren Gefilden, dem Mittelmeergebiet und Kleinasien, kommt aber auch bei uns auf Verkehrsinseln und anderen trocken-heißen Standorten vor. Hast Du sie schon einmal gesehen?“
„Weiß nicht genau, Disteln hab ich bisher nicht so beachtet.“
„Wie würdest Du die Blätter beschreiben, schau mal genau hin!“
„Also sie sind silberweiß und lang… und stachelig. Und so gebogen. Oder sagen wir: wellig.“
„Sehr gut. Interessant ist auch, dass sie im ersten Jahr nur eine Rosette ausbildet, dazu eine tiefe Pfahlwurzel. Im zweiten Jahr wächst aus dieser Pflanze dann eine große, ausladende Pflanzengestalt, bis 3 Meter, die wirklich fremdartig wirkt.“
„Sag mal Sebastian, ich bin ja kein Distelfan, geht’s bei Disteln eigentlich nur um Deko?“
„Nein, mich begeistert, wie vielfältig Pflanzen sein können und Disteln sind eben markant und wehrhaft, das ist ihre Überlebensstrategie. Deswegen sind sie anders und sie sind tolle Kontrastpflanzen im Beet. Ich habe fürs Themenjahr 2019 davon 19 Stück rund um die Gärtnerei gepflanzt. Außerdem sind sie meist alte Heilpflanzen.“
„Also ich finde Disteln sind …. ok, solange wir sie als kleine Pflanzen umtopfen.“
„Also ich finde Disteln … gehören dazu, sie sind so … menschlich.“
„So wie Du, oder was?“
„Wehrhaft und imposant meinst Du?“
Wie kriegen wir denn jetzt noch die Weihnachtskomponente ins Rätsel? Nun, wer genau gelesen hat, weiß welche Tiere sie lieben, also zum Fressen lieben. Soviel zu Weihnachten.
Für uns Menschen sind, so das Feld-, Wald- und Wiesenkochbuch, die Blütenböden wie Artischocken zuzubereiten, die Stängel können geschält wie Spargeln gegessen werden und sogar die jungen Triebe können ohne Stacheln natürlich als Gemüse geschmort werden. Sie sind wohl etwas bitter, aber gesund, wie auch die namensgebenden Tiere wissen.
Hinweis: Das Foto bezieht sich nur auf den Artnamen
Preisrätsel-Frage
Wie heißt der Korbblütler, aus dessen getrockneten Wurzeln man sogar ein malzduftendes Mehl mahlen kann? Schon wieder eine Distel, stimmt.
Zu gewinnen
Antwort
Preisrätsel-Gewinner
Simon Haas
Christopher Geist
Brigitte Niemela