November-Preisrätsel (2020)
Im Garten gibt es doch immer wieder eine Überraschung, da macht der elfte Monat zum Glück keine Ausnahme. Herzlich willkommen bei uns auf der Jungviehweide.
Mit einem neuen Lehrling ist es immer wieder schön, manchmal auch lustig. Altbekanntes wird neu entdeckt, in Frage gestellt oder neu gesehen. Heute kommt Franzi, die „Neue" aufgeregt ins Verkaufsquartier zu Gärtnermeister Sebastian, der mit Gärtnerin Marie die Staudenkisten neu ordnet.
„Im Garten duftet es nach Marzipan. Wie kann das denn sein?"
„Hast Du denn herausgefunden, welche Pflanze das ist? Man kann sie manchmal bis zu 50 m weit riechen."
„Ja. Also, nein. Nicht genau."
„Dann finde das heraus! Achte auch auf andere Düfte im Mutterpflanzenquartier und berichte uns gleich wieder davon."
„War gar nicht so einfach, denn nicht weit steht ein Baum, der auch toll duftet."
„Ach genau, der Kuchenbaum, die welkenden Blätter riechen nach Zimt und Karamell!"
„Und welche Staude ist es denn nun, die so enorm duftet?"
„Diese hier auf meinem Foto, weiß aber den Namen nicht. Es waren keine Schildchen dran, denn die macht Sabrina gerade neu."
„Versuch bitte mal die Pflanze zu beschreiben."
„Oh. Also die Blätter sind jetzt gelb gefärbt und schon etwas welk, aber die sind es, die duften. Ihre Form erinnert etwas an Brennnesselblätter. Sie wachsen an langen, also hohen Stängeln, etwas größer als ich. Die Blüten, oh das ist schwierig, sie sind ..."
„... diese Blütenform nennen wir Blütendolden oder auch doldenartige Blütenrispen."
„Danke, also diese Dolden aus vielen kleinen Miniblüten sind purpurfarben und haben scheinbar noch Nektar, denn es waren einige Schmetterlinge daran. An vielen Stellen sind die Blüten schon am Verblühen und werden weiß-wollig..."
„Sehr gut beschrieben, Franzi."
„Für einen Duftgarten ist diese Staude also ein Muss für den Herbst, denn meistens sind es ja die Blüten die duften und das ist naturgemäß eher im Frühling und Sommer..."
Wir suchen nicht die hanfblättrige heimische Wildstaude, sondern die in Nordamerika beheimatete Art, eben die mit dem charakteristischen Duft. Hiervon gibt es mehrere gartenwürdige Auslesen, auch von bekannten Züchtern.
Darunter sind auch zwei kompaktere Sorten zu finden, wobei kompakt immer noch nicht „klein" bedeutet: 120 cm in etwa wird die kleinste Sorte immer noch. Auf tiefgründigen, ausreichend feuchten Gartenböden sind sie ein guter sommerlicher Sichtschutz oder ein markanter Solitär am hinteren Beetrand.
Dazu passen gut Miscanthus-Gräser oder die Elfenraute, Kerzenknöterich und Kandelaber-Ehrenpreis. Und natürlich auch Rooibos-Tee mit Honig und Gewürzkuchen oder erste Spekulatius.
Der Gattungsname, durch Carl von Linné 1753 erstveröffentlicht, bezieht sich auf den Beinamen eines Königs von Pontus, der sich Zeit seines Lebens mit Botanik und Pharmakologie, mit Giften und Gegengiften auseinander setzte, wozu er auch als einer der Ersten einen botanischen Garten angelegt hat. (aus: Wikipedia, Stand 25.10.2020).
Nun hat sich vor einiger Zeit die Artbezeichnung geändert, Pflanzenexperten haben unserer Rätselpflanze die botanisch wichtige Eigenschaft „gefleckt" abgesprochen, die sich auf die Sprosse bezieht. Die Artbezeichnung „röhrig" (wegen der röhrigen Einzelblüten) gewählt. Genauso gut hätte man dies u. E. auch durch E. marzipaneum ersetzen können ;)
Welche imposante Herbststaude mit zierender Wintersilhouette suchen wir?
Preisrätsel-Frage
Welche imposante Herbststaude mit zierender Wintersilhouette suchen wir?
Zu gewinnen
Antwort
Eupatorium fistulosum
Preisrätsel-Gewinner
Barbara Christiani
Katharina Wöstefeld
Mona Ciganek
Veronika Hintermaier