Dezember-/Januar-Preisrätsel

Tannengrün, grasgrün, dunkelbraun, rehbraun, manchmal auch silbrig sind die Farben des Winters. Frostweiß und eiszapfenglasig, auch mal grau, mittelbraun, mahagonifarben, oliv- und schlammgrau, nebelgrau. puderzuckerweiss, dunkelgrün.– Und golden, wenn die Sonne scheint.

Gärtnermeister Sebastian zeigt den Azubis in der Freitagsunterweisung ein Foto: ein Gräserbeet mit Miscanthus und Panicum im Herbstaspekt. Max, Luzi und Sabrina bekommen eine Aufgabe und – wie sollte es anders sein – es geht um unsere Rätselpflanze bzw. ihren Lebenszyklus-Typ.

„Sieht so aus wie Chinaschilf und Rutenhirse, stimmt´s, Meister?"

„Ja stimmt. Was könnte ich denn mit dem Foto beabsichtigen?"

„Nun, die Pflanzabstände stimmen, die Abstufung ist gut, ein schöner herbstlicher Beeteindruck. Man könnte im Vordergrund noch niedrige Astern, Wildastern ..."

„Gut, Sabrina, ich denke auch an den Vordergrund und an die Lücken zwischen den Gräsern, da könnte man noch etwas verbessern, sollte man auch, denn im Frühjahr..."

„Stimmt. Im Frühjahr könnte man sagen ist das Beet etwas sparsam."

„Genau. Und Eure Aufgabe ist, Euch zu überlegen, wie diese „Freiflächen" auch im Winter, Frühjahr und Frühsommer ansprechend gestaltet werden können. Ihr habt 10 min, bin gleich wieder zurück!"

„Astern finde ich eine gute Idee, und dazwischen orangerote Tulpen... da verschwindet das einziehende Laub der Tulpen dann unter den austreibenden Blättern der Astern und alles ist gut."

„Oder wie findet ihr Geranium, eine wintergrüne Sorte, zusammen mit Narzissen?"

„Ob Sebastian vielleicht wollte, dass wir über Saatgut von Einjährigen nachdenken, das ist gerade sein Lieblingsthema?"

„Ja, neulich waren doch auch die Leute vom Saatgut-Sammler-Verein da. Da gibt's sicher etwas Passendes. Es müsste aber im Winter grün sein und im Frühjahr durchstarten. Gibt´s denn sowas?"

Der Verein heißt richtig »Förderer der Gartenkultur« und kümmert sich mit seinen Ehrenamtlichen um das Gelände am Museum der Gartenkultur, wo beispielsweise auch spezielles Saatgut angebaut und geerntet wird.

„Lass uns mal im Shop nachsehen....

„Hm, ob das mit Portulak funktioniert? ... Septembersaat ... Wintergrün ... taugt für Smoothies. Aber wie sieht das zu Gräsern aus? Da kommt schon Sebastian."

„Sebastian, wir wollten Dir eigentlich noch einen Einsaatvorschlag mit Einjährigen machen, sind aber nicht fertig geworden. Wir kennen uns einfach mit Stauden besser aus."

„Das ist gut. Eure Staudenvorschläge merkt Euch bitte, wir machen damit nachher weiter. Saatgut von Einjährigen zu verwenden ist manchmal eine einfache, effektive Lösung, besonders als Lückenfüller oder für Ränder wie in unserem Fotobeispiel. Solange die mehrjährigen Gräser noch nicht ausgetrieben sind, kann etwa das einjährige Zittergras Briza maxima wunderbar die Leerstellen ausfüllen. Einmal angesiedelt, lässt man es versamen. Es keimt schon im Spätsommer/Herbst und steht dann als Grüner Rasen zwischen den winterlichen Staudengräsern, das finde ich persönlich sehr schön."

„Wäre ich jetzt nicht drauf gekommen."

„Als Frühlingsboten könnten frühe Narzissen zwischen die Staudengräser gesetzt werden. Danach entwickeln sich im Mai aus dem Briza-Rasen die attraktiven länglich-herzförmigen Ährchen (die sich übrigens hervorragend für Trockensträuße eignen) und ab Juni gewinnen dann die besagten Staudengräser mehr und mehr an Größe, dann kann das Zittergras abgeräumt werden.

„Und bleibt es dann oder muss man jeden September neu Säen?"

„Beim Zittergras kannst Du getrost das Versamen zulassen und es erst nach der Blüte abräumen. So bleibt der Bestand quasi über Jahre bestwehen. Willst Du dies nicht mehr, musst Du es vor der Samenreife aus dem Beet nehmen."

Wir suchen diesmal einen Fachbegriff für Pflanzen, deren Lebenszyklus sich durch eine meist rein vegetative Vegetationsperiode vor dem Winter und eine zweite Vegetationsperiode nach der klimatisch ungünstigen Zeit mit Ausbildung der Blüten sowie der Früchte mit den Samen auszeichnet.

Wie heißt der gesuchte Fachbegriff?