Pflanzensymbolik und »die Sprache der Blumen«
Symbolische Bedeutungen haben sich schon sehr früh in verschiedenen Kulturen entwickelt. Ursprünglich hing dies damit zusammen, dass man in Pflanzen (wie in Tieren, Mineralien oder anderen Naturerscheinungen) das Wirken unsichtbarer »Kräfte« und göttlicher Wesenheiten wahrnahm - sehr viele der bekannten Symbolbedeutungen von Pflanzen stammen daher aus mythischen Erzählungen und magischen Praktiken. Im Christentum übernahm man dann viele solcher Bedeutungszuweisungen, übertrug sie auf wichtige Glaubensinhalte und religiöse Figuren. Aber auch jenseits der christlichen Glaubenslehre lebte die Pflanzensymbolik weiter - nicht selten ist der »heidnische« Ursprung noch erkennbar wie zum Beispiel beim Mistelzweig: Sich unter ihm zu küssen, verspricht viel...
Aber die symbolische Bedeutung von Pflanzen muss man unterscheiden von dem, was heute als »Sprache der Blumen« bezeichnet wird. Die Symbolik setzt - meistens aufgrund von uralten Vorstellungen und Wahrnehmungen - die konkrete Gestalt und Beschaffenheit einer Pflanze in Beziehung zu dem Geistigen, zu grundlegenden Annahmen über die Welt und unsere Existenz, zum Beispiel religiöse Überzeugungen oder fundamentale Erfahrungen des Lebens. Die Pflanzensymbolik gibt eine sinnhafte, mit dem Gewächs repräsentierte Bedeutung an, die man sich mit ihm vergegenwärtigen kann. Die anschauliche Pflanze verweist auf etwas nicht Anschauliches, etwas Gedankliches, Spirituelles, mit dem wir unser Dasein, das Naturgeschehen und auch das »Unbegreifliche« erfassen und deuten.
Die »Sprache der Blumen« dagegen schreibt einer Pflanze zu, bestimmten menschlichen Eigenschaften, Haltungen, Antrieben zu entsprechen. Die Pflanze steht dann für menschliche »Charakterzüge« und Gemütsverfassungen, die »durch die Blume« mitgeteilt werden - etwa beim Rührmichnichtan (Impatiens noli-tangere): »Bleib mir vom Leib!« Pflanzensymbolisch »bedeutet« aber dieses Springkraut Sanftmut, Empfindsamkeit, Zurückhaltung und Schamhaftigkeit. So können oftmals symbolische Bedeutung und wörtliche Formulierung der Blumensprache krass auseinandertreten, wie beispielsweise beim Holunder: In der Pflanzensymbolik wird ihm zugeschrieben, »Hüter an der Schwelle zu Tod und neuem Wachstum« zu sein, Gefahr, Verhängnis, aber auch Schutz und Lebensdrang zu repräsentieren. Dagegen gilt in der Blumensprache für ihn: »Ich bin nicht so, wie ich dir erscheine!«
Unsere Zusammenstellung von Pflanzen unter einigen wichtigen Bedeutungsfeldern hält sich ausschließlich an die überlieferte Pflanzensymbolik, nimmt also die den Pflanzen auch noch zugeschriebene Charakteristik gemäß der »Sprache der Blumen« nicht auf. Eine bestimmte Pflanze hat also fast immer mehr als nur eine einzige symbolische Bedeutung. Zumeist gibt es eine ganze »Wolke« von Bedeutungen, die einer Pflanze zugeschrieben werden. Nicht selten sind darin sogar so gegensätzliche Begriffe wie »Tod und Leben« oder »Zeugungskraft, Fruchtbarkeit, Erkenntnis, Heil - und Dämonie, Verwandlung« enthalten.
Wir können im folgenden die ausgewählten Stauden nur einer oder ganz wenigen symbolischen »Hauptbedeutungen« zuordnen und außerdem auf weitere Bedeutungsbereiche verweisen. Man sollte sich also vergegenwärtigen, dass fast nie das ganze Bedeutungsfeld erkennbar wird. Aber die Staudengruppen unter einem Stichwort ergeben doch schöne Möglichkeiten, mit den Pflanzen bei einem bestimmten Anlass, etwa mit einem Strauß, eine gemeinte Bedeutung zu vermitteln oder auch im Garten mit einem Arrangement etwas Gedankliches, Bedeutungsvolles zu vergegenwärtigen - Pflanzen waren immer mehr als nur »Grünes, das wächst«, und ihre symbolische Bedeutung wieder ins Spiel zu bringen, verleiht dem Umgang mit ihnen eine im wahrsten Sinn des Wortes tiefsinnige Bereicherung.
So wie die aufgeführten Begriffe für bestimmte Bedeutungsfelder nur eine Auswahl aus dem riesigen Bereich der symbolischen Bedeutungen bieten können, so stellen auch die jeweils genannten Pflanzen nur eine begrenzte Auswahl aus vielen weiteren Gewächsen dar, die genannt werden können. Allein schon, dass wir aus nahe liegenden Gründen die Auswahl auf Stauden begrenzt und Sträucher, Bäume, Farne, Gräser hier nicht berücksichtigt haben, grenzt wichtige Symbolpflanzen aus.
Aquilegia - Akelei
Wie vielen Pflanzen, so kommt auch der Akelei eine spannungsreiche Symbolbedeutung zu. Auf der einen Seite wird sie als eine Pflanze der Demut, der Anbetung gedeutet (die geneigten Blüten), sie symbolisiert Dreieinigkeit (das dreigeteilte Blatt), das himmlische Heil und die Erlösung. Theologische Gelehrte deuteten den fünfteiligen Grundriss der Blüte als Zeichen des Strebens nach höherer Vollkommenheit und der Einheit mit Gott. Die Akelei war auf religiösen Bildern eine der wichtigsten Blumen, Symbol der Anbetung und des Strebens nach Erlösung. Sie galt deshalb als Christus- wie als Marienblume.
Auf der anderen Seite sah man in den langen, aufgerichteten Spornen der Blüten sexuelle Symbole, die Pflanze wurde mit Libido, Sexualkraft und Liebeserfüllung assoziiert. Die vielen Samen, die sie verstreut, waren Zeichen der Fruchtbarkeit. Und sogar Unbeständigkeit und Untreue wollte man mit der Akelei verbinden, in der Antike war sie, als Venus-Pflanze, in Liebeszauber einbezogen. Lange galt ihre Blüte als Aphrodisiakum.
Convallaria - Maiglöckchen
Das Maiglöckchen, eine sehr giftige Heilpflanze (wichtiges Herztonikum), trug mit seinen weißen, duftenden Blüten seit jeher die symbolischen Bedeutungen von Reinheit, Tugend, Sanftmut, Unschuld und Sittsamkeit, von Schönheit und reiner Liebe. Die christliche Symbolik sah die Jungfräulichkeit und Tugendhaftigkeit Mariens repräsentiert und das Heil in Christus. Das Maiglöckchen hat einige Symbolbedeutungen der weißen Madonnenlilie übernommen – früher war sein lateinischer Name Lilium convallium = Lilie der Täler.
Ärzte der frühen Neuzeit betrachteten Maiglöckchen als eines der wichtigsten Heilmittel, einige nahmen es sogar in ihr Emblem auf. In keinem Apothekergarten durften Maiglöckchen fehlen. Von da aus wanderte der Frühjahrsblüher in die Bauerngärten.
Ein Maiglöckchenstrauß im Frühling (Vorsicht! die Stiele enthalten viel Gift!) galt als Liebeszeichen. In Paris heißt der 1. Mai 'Tag des Maiglöckchens', die Pflanze wird als Zeichen des Neubeginns und der Hoffnung auf Besseres verstanden.
Fragaria - Erdbeere
In vorchristlicher Zeit war die Walderdbeere mit den Göttinnen der Liebe und der Fruchtbarkeit verbunden, und die aromatischen Früchte galten als 'Götterspeise'. Die vielen kleinen Samenkörner auf der Frucht wurden als Zeichen verschwenderischer Fruchtbarkeit verstanden.
In der christlich geprägten Symbolik stehen die weißen Blüten für die Reinheit Mariens, und dass die Pflanze gleichzeitig Blüten und Früchte trägt, wies auf die Jungfräulichkeit der Gottesmutter hin. So wurde die Walderdbeere eine wichtige Marienpflanze. Auf vielen Bildern war Maria von einem Teppich aus Walderdbeeren, Veilchen und Gänseblümchen umgeben. Zugleich sah man in dem dreigeteilten Blatt die göttliche Dreieinigkeit repräsentiert, und die sanft an ihren Stielen geneigten Beeren waren Zeichen von Demut, Bescheidenheit und des Heils aus guten Werken.
Es gab aber auch eine eher weltliche, geradezu lüsterne Deutung: In Erdbeeren wollte man die weiblichen Brustwarzen erkennen. So gehört zu den symbolischen Bedeutungen der Erdbeere auch die Verlockung und Lüsternheit, abgemildert die mütterliche Liebe.
Iris - Schwertlilie
Iris – im Griechischen = Regenbogen – ist in der griechischen Mythologie die Frau des Zephyr, des lüsternen Westwinds, der den Regen bringt. Sie war Botin der Göttin Hera, vermittelte zwischen den Göttern und den Menschen, deshalb wurde der Blume zugeschrieben, sie verweise auf die (gute) Botschaft. Daran knüpfte dann auch die christliche Symbolik an - auf manchen Bilder hält der Verkündigungsengel, der Maria die göttliche Botschaft überbringt, eine Schwertlilie in der Hand. Die Blume verweist aber auch auf das Leid der Gottesmutter, zugleich auf ihre Tugenden der Reinheit und Beständigkeit.
Seit früher Zeit diente die Schwertlilie auch als Herrschaftssymbol – in einer ganzen Reihe von Königs- und Fürstenwappen erscheint sie, signalisiert Mut, Tapferkeit, Ritterlichkeit und königliche Würde.
Myosotis - Vergissmeinnicht
Den Fachleuten ist aufgefallen, in wie vielen verschiedenen Kulturen von West bis Ost das Vergissmeinnicht mit anhänglicher Liebe und schmerzvollem Abschied in Verbindung gebracht wird. Sehnsucht, auch Trauer, aber Beständigkeit und Treue gehören zur Symbolik dieser Pflanze, die früher als Heilmittel bei Augenentzündungen eingesetzt wurde. Das Blau der Blüten scheint an die strahlende Augenfarbe zu erinnern, und manche Gedichte seit dem Mittelalter feiern das Vergissmeinnicht als Gleichnis für die Augen der Geliebten.
Einige Interpreten wollen in der Pflanze auch die »blaue Blume« der Romantiker sehen, die ein Sinnbild war für die Sehnsucht nach dem »Poetischen«, nach dem Spirituellen hinter der profanen Realität.
Narcissus - Narzisse, Osterglocke
Auch für die Narzisse hat die griechische Mythologie, wie für viele unserer bekanntesten Stauden, eine Erzählung bereit, die den sagenhaften Ursprung der beliebten Zwiebelgewächse berichtet: Der überaus schöne Jüngling Narzissos, Sohn der Liriope und des Flussgottes Kephisos, wurde von seiner Mutter streng behütet und abgeschirmt. Denn das Orakel hatte verkündet, der Knabe müsse früh sterben. Narzissos wuchs heran, die Nymphe Echo verliebte sich besinnungslos in ihn, er aber empfand nichts für sie. Sie verzehrte sich in unerwiderter Liebe so sehr, dass schließlich nur noch ihre Stimme übrig blieb. Narzissos aber erblickte in einem Teich sein schönes Spiegelbild, wollte ihm in entflammender Liebe näher kommen und stürzte in das Wasser. Die Götter verwandelten ihn im Augenblick des Todes in die Blume, die seinen Namen trägt. Dieser Mythos macht verständlich, weshalb zur Symbolik der Narzissen in erster Linie die Eigenliebe und das Unvermögen, Liebe zu erwidern, gehören - Narzissmus ist zu einem Begriff für eine entsprechende psychische Störung geworden. Auch Schlaf und Tod werden durch Narzissen versinnbildlich, die Blumen gehören in vielen Ländern zu Grabbepflanzungen.
Andererseits steht die oft schon im März blühende Pflanze (»Osterglocke«) für Frühlingserwachen und Fruchtbarkeit, für Brautstand und Wiedergeburt, ja sogar für Verführung und Täuschung. Für diesen Bedeutungskreis gibt es eine andere altgriechische Mythenerzählung: Die schöne, junge Demeter-Tochter Persephone pflückte auf einer Wiese duftende Narzissen. Da brauste der Unterweltsgott Hades heran, raubte sie und machte sie zu seiner Braut. Die rasende Demeter konnte erreichen, dass Persephone die Hälfte des Jahres auf der Erde verbringen darf und nur im Winterhalbjahr in die Unterwelt muss.
In der christlichen Symbolik ist der Narzisse die Bedeutung »Christus als Leidender und Auferstandener« zugeordnet worden, und in der bildenden Kunst ist sie eine Marienpflanze.
Paeonia - Pfingstrose
Der lateinische Name der Pfingstrose ist vom griechischen Paion abgeleitet, so wurde der Gott Apollon als Heiler und Arzt genannt. Er erhielt von den Göttern die Blüte der Pfingstrose und gab sie an seinen Sohn Asklepios weiter, den Gott der Medizin und Heilkunst. Die Pfingstrose stand in der Antike im Ruf, viele Gebrechen heilen zu können und auch vor Dämonen und Geistern zu schützen. Später wurden Extrakte der Pfingstrose gegen überstarke innere Triebkräfte und zügelloses Begehren verordnet.
So gelten als wichtigste symbolische Bedeutungen der Pfingstrose die Schönheit und die Jungfräulichkeit, Tugendhaftigkeit und sanfte Liebe. Aber auch Fruchtbarkeit und Fülle, sogar Überfluss gehören zum Symbolkreis der Paeonie, bis hin zu ungezügelten Trieben und Regungen. Im Christentum sah man in ihr ein Sinnbild der 'brennenden Liebe zu Gott', Pfingstrosen – die 'Rosen ohne Dorn' - gehörten zu den wichtigsten Blumen der Maria. In China kam der Pfingstrose eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie war die Blume der Vornehmheit, des Adligen, des Reichtums, des Ansehens und des Ruhms sowie der Zuneigung und Liebe. Vor allem Strauchpaeonien wurden zur Blume schlechthin und zum Zeichen des Kaiserreichs.
Primula - Primel, Schlüsselblume
Die Primeln sind mit die wichtigsten Frühlingsboten. Dass ihre Blüten, wenn man die Kronblätter abzieht, einem kleinen Schloss mit den Staubbeuteln als Schlüsseln ähneln, hat ihr den Namen »Schlüsselblume« oder »Himmelsschlüssel« verschafft. Eine späte Legende schmückte das aus – Petrus habe die Schlüssel zum Himmel verloren, auf der Erde seien daraus die Schlüsselblumen entstanden.
Die Symbolik schreibt der Echten Schlüsselblume die Bedeutungen von Jugend und frühlingshaften Trieben zu, von Lebensfreude und Hoffnung, von Erneuerung und Wiedergeburt. Die christliche Deutung erweitert dies: Primula repräsentiert den »Schlüssel zum Himmel« und zum Heil, und im Marienkult wird Maria selbst – als Mutter des Erlösers – zum »Himmelsschlüssel«.
Rosmarinus - Rosmarin
Rosmarin ist eines der bekanntesten Küchen- und Duftkräuter. Für die Symbolik spielen bei diesem Zwergstrauch aus den Mittelmeerregionen die Blüten kaum eine Rolle, alles bezieht sich auf den intensiven, das ganze Jahr über weithin wahrnehmbaren Duft und auf die immergrünen, nadeligen Blätter.
Den lateinischen Namen, der sich mit »Tau, der zum Meer gehört« übersetzen lässt, bringen manche mit dem Duft in Verbindung, der an küstennahen Berghängen von den Seeleuten wahrgenommen worden sei. Dem Rosmarin werden wegen seiner Eigenschaften die Symbolbedeutungen Treue, Ausdauer, ja Unsterblichkeit zugeschrieben. Er gilt zudem als starke Liebespflanze, die nicht nur unverbrüchliche Zuneigung verheißt, sondern auch bei Hochzeiten nicht fehlen durfte – Anna von Kleve trug bei ihrer Vermählung mit dem englischen König Heinrich VIII. einen Rosmarinkranz. Rosmarin – etwa Einreibungen mit dem Öl des Krauts – wurde nicht nur zu Entspannung und Stärkung verwendet, sondern auch, um die Lust zu beflügeln.
Aber Rosmarin wurde, als »Gedenkemein«, auch mit Tod in Beziehung gesetzt. In manchen Gegenden war es Sitte, einen Rosmarinzweig in das offene Grab zu werfen – ein Zeichen der Hoffnung auf die Wiederkehr im Jenseits.
Vinca - Immergrün
Dass die sich kriechend ausbreitende Pflanze das ganze Jahr über grüne, ledrige Blätter behält und im Frühjahr himmelblaue Blüten austreibt, hat ihre symbolischen Grundbedeutungen bestimmt. Immergrün steht für Treue, Beständigkeit, unerschütterliche Hoffnung und Unsterblichkeit, für Schutz und Rettung, auch für Reinheit und Keuschheit. Sie ist deshalb eine der gebräuchlichsten Friedhofspflanzen – nicht so sehr, weil sie als dichter Bodendecker »wenig Arbeit macht«. Früher gab man vor allem früh verstorbenen Kindern einen Kranz aus Immergrün mit ins Grab.
Die Blüten ergaben Anlass, das Immergrün auch Maria als der »Himmelskönigin« zuzuordnen. Aber die Pflanze versinnbildlichte, als ein 'ewig grünendes Gewächs', auch noch eine andere Dimension: Fruchtbarkeit und Liebesfähigkeit – angeblich gehörte Immergrün zum Liebeszauber von Hexen und zur Walpurgisfeier. Dass im Volksglauben Vinca auch die »geistige Fruchtbarkeit« fördern soll – man hängte mancherorts den Schulkindern die Wurzel um den Hals – findet heute aus den Inhaltsstoffen der Pflanze sogar eine gewisse Bestätigung. Aber Vorsicht: Immergrün ist giftig!
Viola - Veilchen
Kaum eine Blütenstaude ist noch heute so aufgeladen mit symbolischer Bedeutung wie das Veilchen. Als betörend duftende Frühlingsblume steht es für Zuneigung und Liebesverlangen, wegen seiner unscheinbaren, oft verborgenen Erscheinung auch für Bescheidenheit, Treue und Unschuld. Aber seit der Antike gibt es auch eine andere Seite in dieser Symbolik: Verlockung und Täuschung, Triebkraft, Zähigkeit und Entschlossenheit. In der griechischen und römischen Mythologie erscheinen Aphrodite bzw. Venus »veilchenbekränzt«. Veilchensträuße stehen daher sowohl für stille Zuneigung und treue Liebe wie für verführerisches Begehren und sinnliches Verlangen.
An günstigen Standorten können sich Veilchen sehr ausbreiten. Vermutlich deshalb sah man in ihnen auch Symbole von Zielstrebigkeit und Ausbreitungsdrang – sogar Napoleon machte das Veilchen zum Zeichen seiner siegreichen Rückkehr aus der Gefangenschaft auf Elba.
Die christliche Symbolik verband das Veilchen wiederum mit Maria in all ihren Tugenden. Die violetten Blüten bringen das Veilchen durch die kirchliche Liturgie und ihre Farben mit der vorösterlichen Fastenzeit und mit der Passion zusammen.