Natürlich schöne Träume fangen

Eine Legende besagt, dass Traumfänger über dem Bett aufgehängt werden, um gute Träume einzufangen und auf die Schlafenden schweben zu lassen; die schlechten Träume sollen im Netz der Fäden hängenbleiben. Bei Sonnenaufgang verschwinden sie wieder. Guter Schlaf ist wichtig. Und wann könnten Kinder den besser gebrauchen als in der Vorweihnachtszeit, wenn all die Wünsche und Feiertagsvorbereitungen und Heimlichkeiten sie vor Aufregung nicht schlafen lassen. Den eigenen Traumfänger selber zu basteln ist besonders schön. Die Kinder sind mit wenig Aufwand gut beschäftigt. Wenn sie vorher draußen herumstreifen um die »Zutaten« zu sammeln bekommen sie auch noch Bewegung und frische Luft. Beim Winden und Binden lassen sich eigene Ideen umsetzen und vielleicht auch der ein oder andere Wunsch mit hineinbasteln. Von dem man dann am Abend träumen kann.

Es braucht:

  • lange, biegsame Zweige, von Hasel oder Weide zum Beispiel, auch Lärche eignet sich
  • Wolle, Bast, Baumwollschnur oder auch Basteldraht
  • Schere
  • außerdem Blätter, Ästchen, Zapfen, wenn vorhanden auch Blüten und Kräuter; anstatt der klassischen Federn

So geht’s:

Wenn die Zweige nicht frisch geschnitten sind, sollten sie vorher einige Stunden im Wasser liegen, dann wird das Holz wieder elastisch und bricht nicht beim Biegen.

Dann einen Zweig auswählen und zu einem Kreis biegen. Die Enden miteinander verschlingen; wenn das nicht hält, mit einem Stück Schnur zusammenbinden.

Manchmal lässt sich ein Kreisrund nur schwer erreichen. Das macht nichts, es kann auch ein Ei sein oder eine ganz andere Form. Auch ein Herz lässt sich formen und zwar so: Zwei oder mehr Zweige an einem Ende festzusammen binden. Dann den einen Zweig links im Bogen zurück führen, den anderen rechts. Beide Ende an der gleichen Stelle festbinden.

Wolle auswählen, am Kreis festknoten und von dort aus beginnen zu wickeln, bunt, eng, luftig, ganz wie es gefällt. Wichtig ist, dass der Faden nicht zu lang ist, damit sich beim Wickeln nichts verheddert. Lieber immer wieder ein neues Stück anknoten.
Ist man einmal rum, den letzten Faden gut verknoten und eventuelle Knotenpunkte versäubern. Mit einem weiteren Faden eine Art Netz kreuz und quer über den Ring spannen – darin verfangen sich die Träume.

Nun braucht es noch Verzierungen zum Anhängen. Fünf Stück bringen Glück. Was die Kinder nehmen, entscheidet die Natur und was sie jahreszeitlich gerade im Angebot hat:
Blätter können gelocht und angebunden werden; oder man bindet einen Faden um den Blattstiel. Großes buntes Laub kann auch in Formen geschnitten werden, Herzen zum Beispiel. Zapfen, Nüsse, Federn, alles ist möglich. Besonders gut sind kleine Kräuterbüschel. Die riechen gut und fördern noch bessere Träume. Dafür einige Kräuterzweiglein zu Büscheln zusammenfassen und an den Stielen zusammen binden und am Traumfänger befestigen.

Was an Blüten, Blättern und anderen Naturmaterialien noch übrig ist, kann jetzt ins Netz gesteckt werden, als zusätzlicher Blickfang. Und Traumfang.



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