Fädige Palmlilie Yucca filamentosa

Yucca filamentosa: skulpturales Meisterwerk im winterlichen Garten

Heute stellen wir Ihnen eine Pflanze vor, die zwar in unserem und vielen anderen Verzeichnissen als Solitärstaude vorgestellt wird, genau genommen aber zu den Gehölzen gehört. Yucca filamentosa heißt unsere Auserwählte, sie ist taxonomisch Teil der Agavengewächse. Ganz groß raus kommt die Pflanze im Winter, wenn die skulpturalen Blattrosetten aus dem Schnee ragen.

Karl Foerster, der im Allgemeinen mit Blütenstauden und Gräsern assoziiert wird, arbeitete bereits Mitte der 1950er-Jahre züchterisch mit der Palmlilie – so der deutsche Name von Yucca filamentosa. Die Aufmerksamkeit des in Potsdam-Bornim tätigen Staudengenies weckten die Blütenstände der Garten-Yucca, die zu den spektakulärsten in der Welt der Botanik gehören: Hoch ragen die fast anderthalb Meter hohen Blütenstände über dem immergrünen, grundständigen Blattschopf auf. Die Blüten schimmern in Weiß, Creme oder Rosa, in ihrer Form erinnern sie an überdimensionierte Maiglöckchen. Von Ende Juni bis Ende August öffnen sich stetig neue Knospen. Dekorativ vor allem in der kalten Jahreszeit sind die aufrechten, schwertförmigen Blätter in Dunkelgrün. Fast einen Meter können sie lang werden, weißliche Fäden hängen an den Blatträndern.


In unserer Staudengärtnerei halten wir zwei reich blühende »Foerster-Selektionen« für Sie vor, die 1958 erstmals in den Handel kamen: 'Schneefichte' besticht mit einem pyramidal aufgebauten, eher schmalen Blütenstand, an dem elfenbeinweiße Blüten sitzen.

Bei 'Rosenglocke' sind die Blüten zart rosa überhaucht. Beide Sorten besitzen eine attraktive, robuste Blattrosette und kommen praktisch mit jedem Boden zurecht, am liebsten sind ihnen durchlässige, kalkhaltige Substrate sowie ein wärmeverwöhnter Standort.

Bemerkenswert bei Yucca filamentosa ist die Unempfindlichkeit gegenüber Frost, selbst an kalten Standorten benötigen sie – einmal etabliert – keinen Winterschutz. Von ihrer Heimat im Südosten der USA sind die Palmlilien spärliche Niederschläge gewöhnt, diese Trockenheitsverträglichkeit prädestiniert sie bei uns für Steppen- oder Kiesbeete. Die Palmlilie fühlt sich beispielsweise in Gesellschaft von Stachelnüsschen, silbernem Woll-Ziest oder niederwüchsigen Wolfsmilch-Arten wohl. Haben Sie Geduld, wenn sie nicht gleich im ersten Jahr blüht. Einmal etabliert, können Sie sich dann jedes Jahr über spektakuläre Blütenstände freuen.