Schwarze Farbe – Bunter Hund
Ein Beitrag von Heike SicconiDr. Michael Schwerdtfeger ist nicht nur pflanzenbegeisterter Kustos des Alten Botanischen Garten der Universität Göttingen. Neben Botanik und dem Halten allerlei tropischen Getiers wie Pfeilfröschen, Fauchschaben, Vogelspinnen, Gespenstschrecken und Riesentausendfüßlern ist Zeichnen eine seiner großen Leidenschaften – meist wählt er botanische Motive wie Farne, Blätter und Blüten, es finden sich aber auch Spinnen und Wildbienen unter den »Models«.
Aber das ist noch lange nicht alles! Auf seinen Exkursionen durch Costa Rica lernte er Genipa americana kennen, einen Baum, aus dessen Früchten man Jagua herstellt. Das ist eine tintenähnliche Farbe, mit der man »Tattoos auf Zeit« herstellen kann, deren Farbe nach etwa 14 Tagen wieder verschwindet, als sei es Magie.
Warum und wie er Jagua-Farbe zum Malen auf der Haut verwendet und auf welchen Körperteilen botanische Motive besonders gut aussehen, erfahren wir in diesem nicht nur für Tätowier-Fans spannenden Podcast von Heike Sicconi.
Michael Schwerdtfeger war schon immer von Tattoos fasziniert, hatte sich aber an das Thema bisher nicht so recht herangetraut. Die geheimnisvolle Jagua-Farbe brachte ihn zunächst dazu, das Papier versuchsweise durch die menschliche Haut auszutauschen. Der Beginn einer dynamischen Entwicklung! Denn inzwischen hat er auch eine große Begeisterung für echte, bleibende Tattoos entwickelt und den Zeichenstift gegen die Tätowiernadel getauscht. Längst sticht er auf Anfrage auch permanente Tattoos
Motive sind – natürlich! – Pflanzen, also Blätter, Farne, Ähren, Blüten, aber auch seltene Wildbienen, für die im Göttinger Botanischen Garten ein besonderes Eldorado geschaffen wurde.
Seine »Kunstwerke« und allerlei mehr veröffentlicht »Der Vollblutbiologe« auf Instagram.
Text und Fotos: Heike Sicconi